Elmen: „GEMMA ZUR HEIKE EINKAUFEN!“ (Do.10.06.2021)

Die Nahversorgung mit Lebensmitteln im eigenen Dorf – zwar kein neues, dafür aber ein wichtiges Thema! Um dieses so wichtige Karussell des Dorflebens für den eigenen Ort aufrechtzuerhalten, hat sich die gebürtige Elmerin Heike Mages dazu entschlossen, das seit Oktober 2020 geschlossene Lebensmittelgeschäft im Gebäude des Gemeindeamtes wieder zu beleben. Am 29. April 2021 hat sie ihr Geschäft unter dem Label „Spar“ eröffnet und der Erfolg, der Zuspruch der heimischen Bevölkerung gibt ihr und ihrem Mann Christian recht, bestätigt ihnen täglich aufs Neue, dass es ein guter Entschluss, definitiv der richtige Entschluss war, sich mit einem eigenen Geschäft selbständig zu machen.

Pressefoto-Reutte war für eine kleine „Fotostory“ zu einem Kurzbesuch in Elmen und hat sich mit den beiden „Jungunternehmern“ unterhalten.

„Ein Dorf ohne Geschäft stirbt“, sagt Heike Mages und verweist auf die rund sechs Monate, als es gar kein Geschäft in Elmen gab. Unabhängig von irgendwelchen Coronabeschränkungen war das Dorf einfach leer, praktisch niemand auf der Straße anzutreffen. „Heute heißt es ‚Gemma zur Heike einkaufen‘, und vor allem viele junge Mama’s wissen diese Möglichkeit, im Ort, meist sogar fußläufig, alles Nötige und noch mehr zu bekommen, sehr zu schätzen“, sagt die Unternehmerin, die durchaus stolz auf diese von ihr, gemeinsam mit der Lebensmittelmarke „Spar“, geschaffene Infrastruktur ist. Fachlich ist die agile, jugendlich wirkende Mitfünfzigerin ohnehin bestens gerüstet.

Die Lehre zur Verkäuferin absolvierte sie „beim Winkler in Stanzach“, danach einige Jahre beim „Rainer Heel in Häselgehr“, später M-Preis Marktleitung in Weißenbach und Lechaschau und schließlich für 15 Jahre M-Preis-Chefin in Elbigenalp. Der Schritt in die Selbständigkeit mit eigenem Geschäft war natürlich einige Überlegungen wert, aber sie hat es keinen Moment bereut. Tatkräftig unterstützt wird sie von ihrem Mann Christian, der seit zwei Jahren in Pension ist. Er hilft wo es geht, ist fast jeden Morgen um 5 Uhr früh im Geschäft und nimmt die Lieferungen entgegen. „Angestellt bin ich nicht, aber ich helfe, wo es nötig ist – was soll i sonst großartig in der Pensionszeit machen?“, meint er lächelnd zu pressefoto-reutte.

Bekannt ist Christian Mages als begeisterter Rennradfahrer, er umrundete Österreich beim „Race Around Austria“ mit 2.200 km und 30.000 Höhenmeter und stellte einen beachtlichen Weltrekord im „Freihändig Fahrradfahren im Stand“ auf. Zeit seines Berufslebens war Christian Bodenleger in Reutte (Toni Huber, später dann Bader & Finger“). „Siebenundvierzig Jahre sind eine lange Zeit, vor zwei Jahren ging ich in Pension“, so Christian. Dass er so selbstverständlich bereit ist in ihrem Geschäft mitzuhelfen, weiß seine Frau Heike sehr zu schätzen.

Und auch im Dorf weiß man die Aktivitäten der Familie Mages sehr zu schätzen. „Das Geschäft läuft gut, wird bestens angenommen“, so Heike Mages und zitiert gleich darauf einen Satz, den ihr eine Kundin sagte und der ihr seitdem immer wieder in den Sinn kommt: „Du bist für uns da, und wir sind für dich da!“. Soll heißen, die Leute im Dorf wissen um den Wert der Nahversorgungsmöglichkeit und gehen sehr gerne bei Heike einkaufen; Heike wiederum kümmert sich darum, dass alles Nötige und Gewünschte an Waren für ihre Kunden stets vorhanden ist. „Im Schnitt sind täglich etwa hundert Kunden im Geschäft, mal nur siebzig dann schon mal hundertfünfzig“, erklärt Heike und freut sich sehr über diese enorme Akzeptanz.

Etwas Besonderes hat das „Hoamatladele“ neben einigen Produkten, die ausschließlich aus der Region kommen wie zB der gesamte Brotbedarf (kommt täglich frisch von der „Dorfbäckerei Lechaschau“), der Hartkäse (von der Petersbergalm/Hinterhornbach) und der Weichkäse (von der Käserei Soyer aus Steeg), noch zu bieten: „Die kleine Bar“. Bislang fristete der kleine Raum links neben dem Eingang ins Gemeindeamt/Geschäft ein Dasein als Abstellkammer, nun ist es eine kleine, sehr gemütlich und mit viele Liebe zum Detail eingerichtete „Bar“ mit allem was dazugehört (Tisch, Theke, Piano und einem Kaffeeautomaten).

Hier wird natürlich nicht ausgeschenkt, aber jedermann/-frau ist herzlich willkommen, es sich dort gemütlich zu machen, Kaffee oder sonst was zu trinken oder auch zu essen (Brotzeit oder Frühstück, kriegt man ja alles im Laden). „Ausgeschenkt oder bedient wird hier nicht!“ Diese „Bar“ ist bereits der Lieblingstreffpunkt zahlreicher Elmer Bürger. „Stammkunden erhalten hier nach einer gewissen Zeit ihr eigenes Kaffeehafele – mit dem eigenen Namen drauf“, so Heike Mages lächelnd über diese besondere und freundschaftliche Idee für „einen Zusammenhalt im Ort“. Die täglich anwesenden Bar-Besucher beweisen, dass diese für die Familie Mages selbstverständliche Gastfreundschaft vorbehaltlos und sehr gerne angenommen wird.

Geöffnet hat das „Hoamatladele Mages“ im Gemeindehaus Wochentags von halb acht bis halb eins und von halb drei bis halb sieben am Abend. Samstags ab halb acht bis halb eins, Donnerstagnachmittag ist geschlossen.

So wünschen wir der Jungunternehmerin und ihrem Mann mit dieser Aufgabe, einem bereits lebenswerten Dorf wie Elmen es ist, wieder mehr geselliges Alltagsleben einzuhauchen, alles Gute und viel Erfolg!

1 Trackback / Pingback

  1. Lechtal: Elmen – Pressefoto Reutte

Kommentar hinterlassen

Ihre eMail wird nicht veröffentlicht.